Vorbildlich: Der Wertstoffkreislauf bei PET-Flasche und Dose mit Pfand

Wertstoffkreislauf

Der Sommer 2018 war heiß, sehr heiß. Fast fünf Monate lang blieben allein die Hauptstadt und das Land Brandenburg ohne Regen. Für etliche Landwirte in Deutschland war die Dürre zu viel. Klimaforscher warnen vor Erwärmungen und „einem Anstieg der Durchschnittstemperatur auf dem Globus um drei bis fünf Grad“.1 Die weltweiten Produktion- und Konsummuster mit der massiven Nutzung der vier wichtigsten Rohstoffe bleiben nicht folgenlos. Sogar mit einer Verdopplung der Ressourcennutzung rechnet der Weltressourcenrat bis zum Jahr 2050.2 Die Konsequenzen sind unvorhersehbar. Warum Ressourcen unbedingt radikal effizienter genutzt werden und ein Denken in Wertstoffkreisläufen erfolgen sollte, war Thema unseres letzten Blogs. Wie rasch sich ein Wertstoffkreislauf in der Industrie und in der Gesellschaft entwickeln und sogar etablieren kann, beweist der Kreislauf bei EinWeg mit Pfand.

Erfolgreich: Der Wertstoffkreislauf bei EinWeg mit Pfand

Es war der Bundesumweltminister Jürgen Trittin, der das Einwegpfand zum 01. Januar 2003 einführte und zur Pflicht machte. Da „bundesweit der Mehrweganteil der Getränkeverpackungen seit 1997 unter 72 Prozent gesunken war“3, sollte das Mehrwegsystem gestärkt werden. Es kam jedoch ganz anders.

Getränkehersteller, Handels-, Verpackungs- und Recyclingunternehmen schufen mit dem Wertstoffkreislauf bei EinWeg mit Pfand einen enormen Industriezweig, der durch Recycling wichtige Ressourcen schont und Energie spart. Selbst bei den Verbrauchern ist der Gang zum Pfandautomaten im Einzelhandel längst ein normales Vorgehen: Sie geben leere PET-Flaschen und Dosen mit Pfand zurück und halten dadurch den wertvollen Wertstoffkreislauf bei EinWeg mit Pfand aufrecht. Und was passiert mit den leeren Getränkeverpackungen, sobald diese im Pfandautomaten landen?

Wertstoffkreislauf: So läuft es bei der PET-Flasche rund4,5

Noch vor Ort werden die leeren PET-Flaschen gepresst. Dadurch passen 400.000 in einen einzigen LKW, sodass weniger Fahrten erforderlich sind. Das wiederum reduziert die Schadstoffemissionen und schont die Umwelt. Im Recyclingwerk werden die PET-Flaschen nach Farben sortiert, gemahlen, gereinigt, geschmolzen und schließlich zu Regranulat, auch Rezyklat genannt. Dieses wird im Kunststoffverarbeitungswerk mit Granulat aus neuem PET-Kunststoff gemischt und geschmolzen. Es entstehen Preforms, also Rohlinge, die schon bis zu 60 Prozent aus Rezyklat gewonnen werden! Kostbares Rohöl wird somit eingespart. Aus dem Rezyklat werden jedoch nicht nur Flaschen, sondern weitere Produkte wie beispielsweise Fleece-Pullover oder gar Turnschuhe hergestellt. Beim Abfüller werden die Preforms erhitzt, aufgeblasen, etikettiert, gereinigt und mit den Getränken befüllt. Dann geht es wieder in den Einzelhandel. Dort stehen die Getränke zum Kauf bereit. Die Rückgabe der leeren PET-Flaschen markiert sowohl das Ende als auch den Anfang des Wertstoffkreislaufes der EinWeg-PET-Flasche mit Pfand. Das Forum PET zeigt den Wertstoffkreislauf in einem kurzen und sehr verständlichen Film.

Wertstoffkreislauf: In nur 60 Tagen schafft es die Dose7,8

Die leeren Dosen werden vor Ort vor Ort gepresst – ordentlich getrennt nach Stahl und Aluminium. Wie bei den PET-Flaschen entstehen aufgrund der deutlich weniger Fahrten weniger CO2-Emissionen. In der Metallproduktion werden die Dosen geschmolzen, indem sie in einen Strudel von flüssigem Metall gerührt werden. Dieses Vorgehen reduziert den Energieverbrauch. Gegossen wird dieses anschließend zu tonnenschweren Walzbarren. Schon können aus diesem Material neue Dosen gefertigt werden. Ist das Metall für die Automobilbranche vorgesehen, werden Metalle mit den erforderlichen Eigenschaften hinzugegeben. Für die Dosen geht es im Walzwerk weiter. Hier wird der Aluminiumblock für die Dosenhersteller ausgewalzt. Von der Verpackungsproduktion geht es zum Abfüller, dann in den Einzelhandel und zum Verbraucher. Und all das innerhalb von nur 60 Tagen. Weltweit wird keine andere Getränkeverpackung so häufig recycelt wie die aus Aluminium und zum Teil aus Stahl bestehende Dose. Diese Metalle lassen sich ohne Qualitätsverlust immer wieder einschmelzen, recyceln, einschmelzen, recyceln ...

Durchdacht: Der Wertstoffkreislauf vermeidet Abfall und schont Ressourcen

Klimaschutz und Ressourcenschonung sind die festgelegten Ziele des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, welches das zentrale Bundesgesetz des deutschen Abfallrechts bildet. Von Anfang an hat der Wertstoffkreislauf bei EinWeg mit Pfand diese Ziele konsequent umgesetzt und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. In den vergangenen 12 Jahren investierten Unternehmen, Hersteller und Handel Summen in Milliardenhöhe in diesen Kreislauf. Dieses sowie unzählige Innovationen zahlten sich aus.

Beachtlich: Die Erfolge des Wertstoffkreislaufes können sich sehen lassen

Hersteller und der Einzelhandel können durch ihren finanziellen und innovativen Einsatz eindrucksvolle Erfolge vorweisen:

  1. 98,5 Prozent der EinWeg mit Pfand Verpackungen führen die Verbraucher zurück in den Wertstoffkreislauf. Das bedeutet eine nahezu vollständige Rückführung!
  2. Die Recyclingquote beträgt 97,9 Prozent bei PET-Flaschen, sogar 99 Prozent sind es bei Metalldosen.
  3. Das Packmittelgewicht wurde bei den PET-Flaschen um 16,04 Prozent reduziert, bei den Aluminiumdosen um 10,6 Prozent.
  4. Der Packmittelverbrauch wurde um 588.000 Tonnen und somit um 38 Prozent gesenkt. Erreicht wurde dieses durch die aktive Substitution von Mehrweg durch EinWeg mit Pfand sowie durch etliche Innovationen in der Packmittelherstellung.
  5. Materialeffizienz. Diese wurde im Vergleich zu 2002 bei Einweg-Kunststoff um 38,4 Prozent gesteigert, bei der Dose um 26,4 Prozent. Drei Faktoren beeinflussen die Materialeffizienz bei Getränkeverpackungen: Materialeinsparung, qualitativ hochwertiges Recycling sowie die Verbesserung der Produktqualität bezüglich Lebensdauer und Stabilität.

Ein verantwortungsvoller Umgang mit kostbaren Ressourcen und eine Abkehr des sorglosen Wegwerfens werden immer dringlicher. Dass beides relativ rasch möglich ist, zeigt der Wertstoffkreislauf für EinWeg mit Pfand. Materialeffiziente Gebinde, beachtliche Recyclingquoten, hochwertiges Recycling sowie ein beinahe vollständig geschlossener Wertstoffkreislauf schont die Ressourcen effektiv und vermeidet Abfall. Der Wertstoffkreislauf EinWeg mit Pfand entwickelte sich vorbildlich und ist es noch. Er wirkt wechselseitig auf den Herstellungsprozess und die Abfallbehandlung ein und repräsentiert somit, wie eine wahre Produktverantwortung aussieht. Die Zukunft geht uns schließlich alle an.

Quellenangaben

1 https://www.tagesspiegel.de/kultur/reflektion-ueber-den-klimawandel-warum-der-sommer-2018-zu-gut-war/23087518.html
2 Blog Denken in Wertstoffkreisläufen: https://einweg-mit-pfand.de/beitrag/denken-in-wertstoffkreislaeufen.html
3 https://de.wikipedia.org/wiki/Einwegpfand
4 http://www.forum-pet.de/umwelt/sammlung/
5 http://www.einweg-zukunft.de/wissen/wissen-detailseite/Einweg-PET-Flasche.html
6 http://www.forum-pet.de/film/
7 http://www.einweg-zukunft.de/wissen/wissen-detailseite/einweg-dose.html
8 http://www.bcme-deutschland.de/nachhaltigkeit/recycling/

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