Single-Use Plastics Strategy

Weltweit belastet Plastikmüll die Meere. Diesen Plastikmüll bekämpfen, ist das Ziel der Single-Use Plastics Strategy. Die SUP-Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates trägt die Richtlinien-Nummer 2001/42/EG. Sie beinhaltet die Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme mit dem Ziel, die Gesundheit der Menschen sowie die Umwelt zu schützen und die Qualität der Umwelt zu verbessern. Im Fokus der SUP sind die zehn Einwegprodukte aus Kunststoff, die in Europa am häufigsten an Stränden Gewässern gefunden werden. Die Verbote der Kunststoff-Einwegprodukte wie beispielsweise Plastikteller, Plastikbecher und Trinkhalme sollen den Plastikmüll, der in die Umwelt und die Meere gelangt, reduzieren. Natürliche Ressourcen sollen bedacht und rational genutzt werden.

Auf das von der EU-Kommission im Mai 2018 vorgeschlagene Verbot der aus Kunststoff bestehenden Wegwerfprodukte einigten sich die EU-Mitgliedstaaten Mitte Dezember im gleichen Jahr. Besteck, Wattestäbchen, Rührstäbchen, Teller, Trinkhalme und Luftballonstäbe aus Kunststoff sowie Kaffeebecher aus geschäumten Polysterol müssen vollständig aus umweltfreundlichen Materialien produziert werden. Existieren erschwingliche Alternativen, werden die Einwegkunststoffprodukte vom Markt genommen.

Single-Use Plastics Strategy und Tethered Caps

Das Vorgehen der EU-Kommission und der Mitgliedstaaten ist durchaus lobenswert und zu unterstützen. Allerdings verringert nicht jeder Vorschlag den Einsatz von Kunststoffen. Im Gegenteil. Artikel 6 der SUP sieht vor, dass jeder Deckel bzw. Verschluss einer Getränkeverpackung während der vorgesehenen Verwendungsdauer fest mit der Flasche verbunden sein muss, wenn diese einen Großteil an Kunststoff enthält. Bezeichnet werden diese als Tethered Caps. Einer Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC) zufolge wird das den Einsatz von Kunststoffen erhöhen: It „(...) could create between 50,000 to 200,000 tonnes more plastic; create additional CO2 equivalent of 58 to 381 million kg and an economic cost of at least €2,7 billion.“ 2,7 Milliarden € müssten Unternehmen investieren, um Abfüllanlagen grundlegend umzurüsten. Mittelständische Unternehmen können sich das finanziell kaum leisten.

Brüssel verlangt höhere Rückgabequoten für PET-Flaschen

Bis zum Jahr 2025 sollten 77 Prozent aller PET-Flaschen von Sammelsystemen erfasst werden. Für das Jahr 2029 liegt das von der EU festgelegte Ziel bei 90 Prozent. Hierzulande wurde dieses Ziel längst deutlich erreicht. So ist Deutschland bei der Rückgabe von EinWeg mit Pfand im internationalen Vergleich Spitzenreiter: Im bestehenden DPG Pfandsystem bringen Konsumenten 98,5 Prozent zurück in den Kreislauf.

Höhere Verwertungsquoten sind vorgeschrieben

Ob Glas, Papier, Karton, Pappe, Eisenmetalle, Aluminium, Kunststoffe oder Verbundverpackungen – der Gesetzgeber hat höhere Verwertungsquoten festgelegt. Zu 80 Prozent müssen bepfandete Getränkedosen jetzt dem Recycling zugeführt werden. Ab dem Jahr 2022 sind es sogar bis zu 90 Prozent. Erheblich ist die vorgeschriebene Quote für Kunststoffverpackungen gestiegen. Sie sieht bis 2022 von den bisher 36 Prozent eine Verwertungsquote von 63 Prozent vor. EinWeg mit Pfand hat diese Zielquote längst erreicht. Und das deutlich: 97,3 Prozent der PET-Flaschen und 99 Prozent der Dosen werden bereits verwertet!

Bis zum Jahr 2021 müssen die Mitgliedstaaten die Single-Use Plastics Strategy in nationales Recht umsetzen. Um den Plastikmüll in den Meeren wirklich zu reduzieren, müssen die Hauptverursacher – China, Indonesien und die Philippinen – funktionierende Wertstoffkreisläufe einrichten. Es sind gerade die Entwicklungs- und Schwellenländer mit direktem Zugang zu großen Meeren, die für die meisten Verschmutzungen verantwortlich sind. Zusätzlich muss in den Ländern ein Umdenken stattfinden: Umweltschutz und nachhaltiges Agieren muss dort vorangetrieben werden.