EinWeg mit Pfand für mehr Verbraucherinformation
ökologische Kaufentscheidung durch Kennzeichnung
EinWeg mit Pfand ist nur funktionsfähig, wenn es auf Verbraucherakzeptanz begründet ist und die Verbraucherinteressen sowie ökologischen Ziele in Einklang bringt.
Sinkt die Produktakzeptanz beim Verbraucher aufgrund einer mangelnden Klarheit, welche Verpackungsarten dem Pfandsystem und damit dem Recycling zugeführt werden, führt dies zu einer Instabilität des etablierten Systems. Damit gewährleistet werden kann, dass Verbraucher diese informierte Kaufentscheidung treffen, ist eine deutliche und nachvollziehbare Kennzeichnung der verschiedenen Produktverpackungen notwendig. Die beiden Systeme - EinWeg mit Pfand und Mehrweg - müssen dabei als gleichberechtigte Akteure auf dem Markt agieren können.
Eine umfassende Transparenz und Verbraucherinformation sind Voraussetzung für einen weiterhin effizienten, etablierten Werstoffkreislauf, der nur unter diesen Bedingungen erfolgreich weitergeführt werden kann.
Komplexität des Pfandsystems
Deutschlands Verbraucher wollen eine bessere Kennzeichnung
Seit der Einführung vom EinWeg mit Pfand im Jahr 2003 und der damit verbundenen Etablierung des DPG-Logos auf EinWeg-PET-Flaschen und Dosen mit Pfand, ist das Logo zu einem bekannten und anerkannten Symbol für den Verbraucher geworden. Es wurde angenommen und gelernt.
Laut einer im Mai 2015 erschienen Umfrage von MenteFactum ist das DPG-Logo 94 Prozent1 der Befragten bekannt und 73 Prozent2 können es sogar ohne einen expliziten Kontext einordnen. 64 Prozent3 der Befragten bringen zudem das Logo mit der Pfanderstattung von 0,25 Euro in Verbindung.
Noch immer schätzt fast jeder Zweite (44 Prozent4) sein Wissen über unser Pfandsystem als "eher schlecht" bis sehr schlecht ein. 35 Prozent5 bekennen sogar auch nach einem Jahrzehnt „keine Ahnung“ davon zu haben. Anders ausgedrückt: Nur zwei Prozent6 der Verbraucher fühlen sich sehr gut informiert über das deutsche Pfandsystem.
Das Gesamtfazit der Studie lautet: Eine Mehrheit von 94 Prozent7 der Verbraucher fordert eine klare Kennzeichnung am Produkt selbst. 88 Prozent8 wünschen sich darüber hinaus, dass diese für alle Hersteller einheitlich und verbindlich ist.
Quellenangaben
1 Wahrnehmung des Pfandlogos, herausgegeben von: MenteFactum, Bielefeld Mai 2015, S. 4
2 MenteFactum, a.a.O. S. 3
3 MenteFactum, a.a.O. S. 5
4 Akzeptanz unterschiedlicher Getränkeverpackungen in Deutschland, herausgegeben von: MenteFactum, Bielefeld Mai 2015, S. 2
5 MenteFactum, a.a.O. S. 4
6 ebd.
7 MenteFactum, a.a.O. S. 12
8 MenteFactum, a.a.O. S. 13