EinWeg mit Pfand für Innovationsimpulse

Innovationsimpulse für eine effiziente Kreislaufwirtschaft

Auf die Einführung des Pflichtpfandes haben die am Markt beteiligten Akteure mit Investitionen in Milliardenhöhe reagiert. Längst hat sich das deutsche DPG Pfandsystem zu einem anerkannten System für eine zukunftsweisende und eine nahezu geschlossene Kreislaufwirtschaft entwickelt. Materialeinsparungen, erhöhter Rezyklateinsatz, neue Recyclinganlagen, neue Verpackungssysteme – mit zahlreichen Innovationen wurden bepfandete Einweggetränkeverpackungen verbraucherfreundlicher und ökologischer.

Hinter der Getränkeverpackung EinWeg mit Pfand steckt ein Industriezweig aus Getränkeherstellern, Handels-, Verpackungs- und Recyclingunternehmen. Mit ihren innovativen Lösungen sorgen sie dafür, dass die Umwelt sowie die knappen Ressourcen geschont und Abfälle vermieden werden. Für den fast geschlossenen Wertstoffkreislauf bei den EinWeg mit Pfand Getränkeverpackungen sprechen u. a. die sehr hohen Rückgabequoten: 98,5 Prozent der PET-Flaschen und Dosen landen in den deutschlandweit rund 45. 000 vorhandenen Rückgabeautomaten. Das übertrifft die gesetzlichen Vorgaben deutlich. Schließlich hat die EU bis zum Jahr 2025 eine Rückgabequote von lediglich 77 Prozent festgelegt.

Materialeinsparungen: leichter, ökologischer und ressourcenschonender

Verpackungsgewicht Einweg

Im Jahr 2008 lag das Gewicht einer 1,5-l-PET-Flasche noch bei 35,5 Gramm. Mit nur noch 29,47 Gramm war sie 10 Jahre später um 17 Prozent leichter.1 Das Gewicht verringerte sich ebenfalls bei der Dose: seit 1984 wurde die 0,33-l-Dose um 24 Prozent leichter.2 Das reduzierte Verpackungsgewicht ist nicht nur komfortabler für Konsumenten, relevant ist es beim Transport. Je leichter die Last bei den Fahrten ist, desto mehr Treibstoff wird gespart. Dieses wiederum ist gut für die Ökobilanz, da der CO2-Ausstoß geringer ist, und somit besser für die Umwelt. Zugleich schonen die Materialeinsparungen bei den PET-Flaschen und Dosen wichtige Rohstoffe.

Der Packmittelverbrauch konnte durch innovative Entwicklungen und den aktiven Ersatz von Mehrweg durch EinWeg mit Pfand um 38 Prozent gesenkt werden. Anders ausgedrückt: Um 588.000 Tonnen wurden die Packmittel für PET-Flaschen und Dosen reduziert. Bei den PET-Flaschen wurde das Packmittelgewicht um 16,04 Prozent, bei den Dosen um 10,6 Prozent verringert.

Zwar wird bei der Herstellung der Getränkeverpackungen für EinWeg mit Pfand weniger Material benötigt, die Stabilität ließ jedoch nicht nach. Im Gegenteil. Die Materialeffizienz erhöhte sich im Vergleich zu 2002 bei den PET-Flaschen um 38,4 Prozent, bei der Dose um 26,4 Prozent. Maßgeblich für die Materialeffizienz bei Getränkeverpackungen sind dabei die Materialeinsparung, hochwertiges Recycling sowie die Optimierung der Produktqualität hinsichtlich Lebensdauer und Stabilität.

Erhöhter Rezyklateinsatz bei PET, weniger Rohstoffbedarf

Rezyklatquoten Deutschland-EU

Es liegt auf der Hand: Je mehr Rezyklate bei der Herstellung von PET-Flaschen eingesetzt werden, desto weniger Primärrohstoffe werden benötigt. Hierfür schreibt die Europäische Union gesetzliche MIndestzeile vor. Ab dem Jahr 2025 sollen bei der Produktion von PET-Getränkeflaschen mindestens 25 Prozent Rezyklat verwendet werden, 2030 dann mindestens 30 Prozent.3

Noch deutlich ambitionierter gehen zahlreiche Unternehmen im Markt ans Werk und setzen bereits heute deutlich größere Mengen Sekundärmaterial ein, um das ökologische Profil ihrer bepfandeten Einwegkunststoffgetränkeflaschen weiter zu verbessern. Einige Unternehmen, wie unter anderem Lidl, setzen heute bereits auf PET-Flaschen, die vollständig aus Sekundärmaterial bestehen.

In 2021 lag der Rezyklatgehalt einer PET-Flasche bei 40,5 Prozent.4 Es gibt jedoch Unternehmen, die bei der Herstellung von PET-Getränkeverpackungen bereits 100 Prozent Rezyklate einsetzen.

Verringerte Distributionsdistanzen bei PET

Verringerte Distributionsdistanzen bei PET

Neben dem verringerten Gewicht, der Materialeinsparungen und dem erhöhten Rezyklateinsatz haben sich die Distributionsentfernungen bei PET-Getränkeverpackungen positiv entwickelt. So haben sich die Distanzen um 38 Prozent reduziert. Geringere Entfernungen bedeuten weniger CO2-Austoß und weniger Kraftstoffverbrauch und sind positiv für die Ökobilanz.

Deloitte führte bereits im Jahr 2013 eine Untersuchung der Umlaufzahlen und Transportentfernungen in der Getränkeindustrie durch. Das Ergebnis: Die Umlaufzahlen hängen erheblich vom Tauschumfang von Fremdflaschen bei den Abfüllern ab.5

Das Gewicht der Getränke macht sich bei ihrem Transport bemerkbar. Da EinWeg Getränkeverpackungen mit Pfand wesentlich leichter sind als Mehrwegflaschen, ist weniger Energie erforderlich. Außerdem können Abfüller aus Vorformlingen, den Preforms, selbst Flaschen herstellen und diese befüllen. Das reduziert Transportwege und somit CO2-Emissionen. Hinzu kommt, dass bei PET-Einweggetränken die regionale Abfüllung gestiegen ist. Das verkürzt die Distributionswege zusätzlich.

Sind die Getränkeverpackungen leer, wird der Unterschied zu Glasmehrflaschen gravierender. Leere Dosen und PET-Einwegflaschen werden bereits vor Ort zu Ballen gepresst. Daher können weitaus mehr leere bepfandete Einweg-Getränkeverpackungen transportiert werden. Diese Ballen werden zur nächsten Reyclingstelle transportiert und dort recycelt, während Mehrwegglasflaschen zum Abfüller gefahren werden müssen.

Recycling schont Ressourcen

Jede Maßnahme, die wertvolle Ressourcen schont, ist innovativ und gut für alle Menschen. Schließlich sind Ressourcen nicht endlos vorhanden. Die Industrie rund um Einweg mit Pfand schlug früh den richtigen Weg ein.

Der vorbildliche Wertstoffkreislauf ist der zentrale Punkt einer verantwortungsbewussten und umweltschonenden Nutzung von Kunststoffprodukten. Das belegt die Gesellschaft für Verpackungsforschung (GVM) in ihrer Studie „Aufkommen und Verwertung von PET-Getränkeflaschen in Deutschland 2021“.4 Dieser Studie zufolge werden 97,6 Prozent der bepfandeten PET-Flaschen recycelt. Weitaus beeindruckender ist die Verwertungsquote von 100 Prozent.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Immer mehr Hersteller setzen das gewonnene Rezyklat für die Herstellung neuer Flaschen ein. Um 7 Prozent auf mehr als 44 Prozent stieg die Verwendung von Rezyklat bei der Herstellung neuer PET-Getränkeflaschen. Dieses beeinflusst die Ökobilanz von PET-Flaschen positiv.

Recyclingquoten bei Einweg mit Pfand

Immer wieder recycelbar: die Dose

Weltweit zählt die Dose zu der Getränkeverpackung, die am häufigsten recycelt wird. Dabei liegt Deutschland mit einer Recyclingquote von 99,5 Prozent an der Spitze. Das Material dieser Einweg-Getränkeverpackung hat einen unschlagbaren Vorteil: Ohne Materialverlust kann das Aluminium immer wieder eingeschmolzen und für die Herstellung neuer Dosen oder anderer Produkte wie beispielsweis für E-Bikes oder für Autoteile eingesetzt werden. Der Recycling-Prozess verursacht nur sechs Prozent der Treibhausgasemissionen, die bei der Herstellung aus Primärrohstoff entstehen.

Senkung des Energie- und Prozesswasserverbrauchs bei Dose und PET

Mit innovativen Entwicklungen und der Investition in neue Anlagen bzw. ihrer Modernisierung wurde der Energie- und Prozesswasserverbrauch sowohl bei der EinWeg Dose als auch bei der EinWeg-PET-Flasche gesenkt. Das schont wertvolle Ressourcen. Bei der 1,5-Liter-PET-Flasche wurde der Energieverbrauch um 30 Prozent, der Prozesswasserverbrauch um 36 Prozent reduziert. Die Dose kann seit jeher ohne Qualitätsverlust nahezu unbegrenzt wiederverwertet werden, schont dabei wertvolle Rohstoffe und zugleich große Mengen kostspieliger Energie – und zwar bis zu 95 Prozent der Energie, die man für die Herstellung einer Dose aus neuem Metall aufbringen müsste.

Innovative Verpackungstechnik spart Materialien

Nature MultiPackTM
© KHS Gruppe / Nature MultiPackTM

Das ökologische Bewusstsein der Bevölkerung wächst. Es gibt vermehrt gesetzliche und striktere Vorgaben aus Brüssel. Können Verpackungen nicht vermieden werden, sollen sie zumindest umweltschonend sein. Um das zu erreichen, sind Innovationen gefragt. Genau dies hat die Dortmunder KHS Gruppe mit seiner Verpackungslösung Nature MultiPackTM erreicht.

Nature MultiPack macht den Einsatz von Schrumpffolie überflüssig. Stattdessen fixieren Klebepunkten die Gebinde, das durch einen Tragegriff zusätzlich stabilisiert wird. Innovativ, nachhaltig und dennoch handlich. Das Wegfallen der Schrumpffolie lässt nicht nur den Energieverbrauch sinken, sondern außerdem die CO2-Emissionen in der ökobilanziellen Gesamtbetrachtung.i wertvolle Rohstoffe und zugleich große Mengen kostspieliger Energie – und zwar bis zu 95 Prozent der Energie, die man für die Herstellung einer Dose aus neuem Metall aufbringen müsste.

FAZIT

Weniger Verpackungsmaterial, ein leichteres Gewicht, ein erhöhter Rezyklat-Einsatz, weniger Energieverbrauch und die Reduzierung des Wasserverbrauches bei der Herstellung – die Innovationen der Industrie rund um bepfandete Einweggetränkeverpackungen haben erheblich zu mehr Nachhaltigkeit, zur Klima- und zur Ressourcenschonung beigetragen. Und die Branche macht weiter. Schon jetzt arbeitet sie an neuen Ideen und an innovativer Technologie. Genau das macht sie aus: Sie geht stets voran, um weiterhin neue Maßstäbe setzen zu können.

Quellenangaben

1,2 BGVZ-Broschüre

3 https://einweg-mit-pfand.de/beitrag/die-politik-forderteinweg-mit-pfand-ist-in-vielen-bereichen-laengst-weiter.html

4 Aufkommen und Verwertung von PET-Getränkeflaschen in Deutschland 2021, herausgegeben von: GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung, Mainz März 2022

5 Umlaufzahlen und Transportentfernungen in der Getränkeindustrie, Deloitte 2013, ab Seite 62

6 Aufkommen und Verwertung von PET-Getränkeflaschen in Deutschland 2021, herausgegeben von: GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung, Mainz März 2022

 

 

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