Eckpunkte für eine ökologische Weiterentwicklung im Verpackungsbereich

Gemeinsames Eckpunktepaier der Verbände-Allianz

Eckpunkteapier Verbände-Allianz AfG

Berlin, 30. Juli 2021 – Wirtschaftsverbände der alkoholfreien Getränkeindustrie (AfG) und Handel veröffentlichen gemeinsames Eckpunktepapier.

Die unterzeichnenden Verbände aus Industrie und Handel vertreten die maßgeblichen Hersteller, Abfüller und Händler bei Alkoholfreien Getränken. Sie stehen dabei vor allem für bepfandete Mehrweg- und Einweggetränkeverpackungen – und eine nahezu vollständige Repräsentation der Unternehmen im Markt. Gemeinsames und verbindendes Ziel ist es, die Vielfalt von Verpackungen und insbesondere die funktionierenden Pfandsysteme bei alkoholfreien Getränken in Deutschland sicherzustellen und weiterzuentwickeln.

Hierzu wurde im vergangenen Jahr ein Grundlagenpapier verabschiedet. Festzuhalten ist:

  1. Die große Verpackungsvielfalt bei alkoholfreien Getränken ist eine Stärke und wird unterschiedlichen Anforderungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Vertriebskanälen gerecht.
  2. Unsere seit vielen Jahren etablierten Pfandsysteme bei Mehrweg und Einweg sind international vorbildhaft. Sie gewährleisten jeweils nahezu umfassende Rückführungen.
  3. Die Pfandsysteme leisten einen zentralen Beitrag bei der Rückführung der Gebinde. Damit stellen sie vor allem sicher: Bepfandete Getränkeverpackungen landen nicht im Meer bzw. der Umwelt.
  4. Die Getränkeindustrie und der Handel unterstützen bereits seit vielen Jahren einen funktionierenden und hochwertigen Wertstoffkreislauf bei Einweg sowie die Wiederverwendung bei Mehrweg und optimieren die Systeme in Deutschland kontinuierlich.
  5. Nur faktenbasierte Rahmenbedingungen gewährleisten langfristigen Erfolg mit Blick auf die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit der Systeme – gerade angesichts widerstreitender Erwartungen und Zielkonflikte müssen ungerechtfertigte Markteingriffe unterbleiben. Die Vielfalt von Konzepten ist vielmehr ein positiver Beitrag, um die bestehenden Lösungen nachhaltig weiterzuentwickeln und zu optimieren.

Ausgehend von dieser Grundlage sollte die künftige Regulierung des Getränkemarktes in Deutschland insbesondere die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher berücksichtigen, berechtigte ökologische Ziele durch Optimierung der bereits hochentwickelten Pfandsysteme bei Mehrweg und Einweg forcieren und sich von dem aus Sicht von Experten und Wissenschaft längst überholten, vermeintlichen Systemkonflikt lösen.

Eckpunkte für eine weitere politische Debatte

Die folgenden Eckpunkte bilden für die weitere politische Debatte den entscheidenden Handlungsrahmen, um eine nachhaltige ökologische und ökonomische Entwicklung und zukunftsfähige Strukturen im Getränkemarkt weiter gewährleisten zu können:

  1. Im Miteinander der etablierten Pfandsysteme Mehrweg und Einweg liegt die ökonomische und ökologische Stärke der deutschen Getränkewirtschaft. Die in Deutschland erreichten Standards sind international und in Europa vorbildlich. Es liegt daher im gemeinsamen Interesse, dass auch künftige Regulierung auf diesen erfolgreichen Strukturen der Kreislaufwirtschaft im Getränkemarkt aufbaut und diese nicht durch disruptive Eingriffe gefährdet. Unterschiedliche Konsumsituationen spielen ebenso wie die wirtschaftliche und private Lebenssituation für die Wahl der Getränkeverpackung eine ausschlaggebende Rolle. Die beiden in Deutschland existierenden Pfandsysteme bedienen diese unterschiedlichen Verbraucherinteressen und die daraus resultierenden Anforderungen an Getränkeverpackungen vollumfänglich. Je nach Konsum- und Distributionssituation können Mehrweg- und Einwegpfandsysteme hier zudem ganz konkret ihre logistischen und ökologischen Vorteile einbringen. Damit liefern die Systeme in Deutschland nicht nur Wiederverwendungs- und Recyclingraten, die innerhalb der EU herausragen und gesetzte Zielquoten für 2030 bereits heute übererfüllen. Sie ermöglichen es den vielen Unternehmen in der mittelständisch geprägten Branche auch, die Vielfalt im Angebot zu sichern und am Markt insgesamt und für das einzelne Unternehmen bestmöglich zu gestalten und zu optimieren.
  2. Künftige Regulierung zur ökologischen Optimierung von Getränkeverpackungen muss innerhalb der bestehenden, funktionierenden Pfandsysteme erfolgen und auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbauen. Dabei ist unstreitig, dass die weitere ökologische Optimierung von Getränkeverpackungen in Deutschland maßgeblich durch die anerkannten deutschen bzw. europäischen Klimaziele bestimmt wird. Industrie und Handel arbeiten bereits aktiv an der Optimierung von Verpackungen und Logistikabläufen. Politisch und rechtlich gesetzte Rahmenbedingungen müssen von daher auf den bestehenden, funktionierenden Marktstrukturen aufsetzen. Auch wenn die Anforderungen an die Systeme und Materialfraktionen dabei unterschiedlich sein können, so müssen diese jedoch auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse ermittelt und fortgeschrieben werden. Es braucht daher eine fakten- und lösungsorientierte Debatte und Weiterentwicklung der regulatorischen Leitplanken.

 

Ansprechpartner

Arbeitsgemeinschaft konsumenten- und ökologieorientierter Getränkeverpackungen e.V. (AKÖG) / Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)
Peter Feller, Stellv. Hauptgeschäftsführer
E-Mail: pfeller@bve-online.de, Telefon: 030-200 786 160

Bund Getränkeverpackungen der Zukunft GbR (BGVZ)
Sebastian Frevel, Geschäftsführung
E-Mail: sebastian.frevel@bgvz.de, Telefon: 030-700 140 420

Genossenschaft Deutscher Brunnen eG (GDB) / PETCYCLE GmbH
Markus Wolff, Vorstandsvorsitzender Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) / Geschäftsführer PETCYCLE
E-Mail: mwolff@gdb.de, Telefon: 0228-959 59 0

Handelsverband Deutschland e.V. (HDE)
Antje Gerstein, Geschäftsführerin
E-Mail: gerstein.europa@hde.de, Telefon: 030-72625048

Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e.V. (VdF)
Klaus Heitlinger, Geschäftsführer
E-Mail: heitlinger@fruchtsaft.org, Telefon: 0228-954 60 0

Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V. (VDM)
Jürgen Reichle, Geschäftsführer
E-Mail: juergen.reichle@vdm-bonn.de, Telefon: 0228-959900

Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V. (wafg)
Dr. Detlef Groß, Hauptgeschäftsführer
E-Mail: dgross@wafg.de Telefon: 030-259 258 0

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